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Green Planet EnergyAktionen & EventsRückblick Energiekongress 2022

Rückblick Energiekongress 2022

Alle zwei Jahre veranstaltet Green Planet Energy den Fachkongress zu aktuellen Entwicklungen rund um die Themen Energiewende und Klimaschutz. In diesem Jahr fand der Energiekongress pandemiebedingt erstmalig online statt. Über 500 Teilnehmer:innen aus ganz Deutschland beteiligten sich an den 16 Veranstaltungen, die über drei Tage lang von 32 Speaker:innen präsentiert wurden. 

In spannenden Podiumsdebatten mit wichtigen Akteur:innen aus Politik und Energieszene und vielen informativen Workshops, in denen Praktiker:innen ihr Energiewissen und ihre Erfahrungen weitergaben, wurde produktiv gearbeitet.

Wie kommen wir aus der Energiekrise?
Wie bereiten wir dennoch konsequent den Weg für eine Energiezukunft, die nicht nur nachhaltig und klimafreundlich ist – sondern auch bezahlbar und möglichst unabhängig von problematischen Energieimporten?

Diese und viele andere Fragen standen im Mittelpunkt des dreitägigen Energiekongresses. Die Themenvielfalt war außerordentlich und bot Stoff für lebendige Diskussion und rege Beteiligung. Die Veranstaltungen waren allesamt sehr gut besucht; teilweise mussten die Workshop-Plätze aufgrund der hohen Nachfrage aufgestockt werden.

Besonders begeistert waren die Kongressteilnehmer:innen von der Auftaktveranstaltung mit Claudia Kemfert zum Thema „Energiewende zur Sicherung der Versorgung, des Friedens, Freiheit und Wohlstand.“

Das Feedback auf den digitalen Energiekongress war durchwegs positiv. Die Teilnehmer:innen schätzten das zeitsparende Online-Format, die Interaktion sowie die praktischen Programmpunkte wie beispielsweise den Workshop Balkon-Solar.

 

„Die Energiewende ist das beste Friedensprojekt, welches wir weltweit haben“
Claudia Kemfert

Die Top drei Platzierungen der öffentlichen Veranstaltungen:

  1. Keynote Vortrag mit Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
  2. Rededuell zwischen Ökonom Niko Paech und FDP Politiker Lukas Köhler
  3. Diskussionsrunde mit Julia Verlinden (stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen), Harald Welzer (Soziologe), Jule Pehnt (Fridays for Future) und Sarah Fluchs (Institut der deutschen Wirtschaft.

Bei unseren Kund:innen und Mitgliedern rankten folgende Themen auf den vordersten Plätzen:

  1. Balkon Solar Praxis-Workshop
  2. Fragerunde mit den Green Planet Energy Vorständen Nils Müller und Sönke Tangermann
  3. Warum Wärmepumpen so wichtig für die Energiewende sind
INFO: Das Programm des digitalen Energiekongresses 2022 sowie die Präsentationen können Sie auf unserer Veranstaltungsplattform bis Mitte Januar hier noch einmal in Ruhe einsehen. Voraussetzung ist, dass Sie bereits zum Energiekongress registriert waren und Anmeldedaten vorliegen haben. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus datenschutzrechtlichen Gründen keine neuen Registrierungen vornehmen können.

Fotogalerie: Das war der Energiekongress 2022


Die Veranstaltungen des digitalen Green Planet Energy Fachkongresses 2022 im Rückblick:

Der direkte Draht: Fragen an das Wirtschaftsministerium

Unsere derzeitige Welt ist von Krisen geprägt: Krieg gegen die Ukraine, die Klimakrise und nicht zuletzt die aktuelle Krise der fossilen Energien, die alle Verbraucher:innen trifft. Was brauchen wir zur Bewältigung dieser Herausforderungen, welche Instrumente – von Strom- und Gaspreisbremsen über die Wiederinbetriebnahme konventioneller Kraftwerke bis zur Übergewinnsteuer – sind die richtigen? Und wie schaffen wir es gleichzeitig, die Energiewende voranzubringen? Berthold Goeke, Leiter der Unterabteilung für nationale und europäische Klimapolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), stellte sich als mitverantwortlicher politischer Akteur in diesem moderierten Kreuzverhör den Fragen des Publikums.

„Strommarktdesign“: Wie sollte der Energiemarkt zukunftsfähig gestaltet werden?

In welcher Reihenfolge Kraftwerke zum Einsatz kommen, oder wie sich eine Strompreisbremse auf Erzeugung und Handel von Energie auswirkt –

Strompreisbremse
Umstritten: Gewinnabschöpfung für Erneuerbare

im Zuge der Energiekrise interessiert sich dafür inzwischen auch eine breite Öffentlichkeit. Für uns ist die Frage, wie der Strommarkt zukunftsfähig ausgestaltet werden muss, aber noch viel weitergehend: Denn es gilt, auch die entstehenden Umweltkosten unterschiedlicher Energieträger fairer als bisher einzupreisen. So können wir saubere Quellen oder Technologien voranbringen, die unser Stromsystem flexibler machen. Brauchen wir dafür europaweite Märkte oder lieber dezentralen Handel? Sollten wir schärfere Regeln haben oder vertrauen wir auf die Marktkräfte? In diesem Workshop wurde das Zusammenspiel unterschiedlicher Markt-Akteure verdeutlicht und die gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam diskutiert.

Green Planet Energys Rolle im Wasserstoffbereich
Wir gestalten seit 10 Jahren den H2 Markt

Hoffnungsträger Wasserstoff: Wohin geht die Reise?

Wasserstoff ist ein entscheidender Energieträger der Zukunft – darin sind sich (fast) alle einig. Doch in welche Richtung geht der Ausbau der nötigen Infrastruktur? Und wie “grün” muss der verwendete Wasserstoff sein: Kann man dabei allein auf Klimaschutz-Kriterien setzen? Oder brauchen wir einen möglichst schnellen Hochlauf, bei dem das begehrte H2 auch mit konventionellem Strom produziert werden darf? Welche Rolle spielen kleine, dezentrale Elektrolyseure gegenüber großen Einheiten zur Wasserstoff-Produktion? Im Workshop stellten wir verschiedene Konzepte gegenüber, blickten auf Vor- und Nachteile und diskutierten die Ergebnisse im Debatten-Format. Ergänzend blickten wir auf eigene Projekte und Erfahrungswerte.

Warum Wärmepumpen so wichtig für die Energiewende sind – und wie der Umstieg gelingt

Folie zeigt Hintergrund und Rahmenbedingungen für Wärmepumpen
Keine Energiewende ohne Wärmewende

Raus aus dem Gas, rein in die elektrisch betriebene, alternative Wärmelösung: Was können Wärmepumpen leisten? Was ist dran an oft gehörten Gegenargumenten – und wie wichtig ist der großflächige Einsatz von Wärmepumpen für das Gelingen der Wärmewende? Welche Rolle spielt Green Planet Energy dabei? Und warum nehmen wir mit unserem neuen Wärmepumpen-Angebot besonders Bestandsbauten in den Blick? Antworten auf diese und weitere Fragen zur Technik oder dem ökologischen Nutzen gaben unsere praxiserfahrenen Expert:innen. Dabei erörterten wir auch individuelle Anliegen von Teilnehmer:innen, die bereits konkret einen Wechsel auf eine Wärmepumpe planen.

Wir stellen uns Ihren Fragen: Genossenschaftlich aus der Krise

Wie steht Green Planet Energy politisch zu den Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung auf die aktuelle Energiekrise reagiert? Was bedeutet die extreme Situation auf dem Energiemarkt langfristig für die eigenen Produkte, Preise – oder die Aufnahme neuer Kund:innen? Und: Wie treiben wir trotz aller Schwierigkeiten die Energiewende voran und wehren uns gegen drohende energiepolitische Rückschritte? Über diese und weitere Fragen sprachen Nils Müller und Sönke Tangermann, beide seit 2014 Vorstände unserer Energiegenossenschaft.

“Energy Sharing”: Wenn die Region zur Strom-Community wird

Gemeinschaften von Bürger:innen, die zusammen Ökostrom erzeugen, verteilen und nutzen: Das Recht auf “Energy Sharing” ist von der EU längst verankert – steht in Deutschland aber noch vor etlichen Hürden. Im Workshop stellten wir die Ausgangslage vor und gingen in den praxisnahen Dialog mit den Teilnehmer:innen: Was braucht es, damit möglichst viele Menschen an der Energiewende teilhaben? Was ist Energy Sharing genau und wie können Bürger:innen, Kommunen und Unternehmen konkret von Erneuerbaren Energien-Anlagen in ihrer Nähe profitieren? Und wie müsste Energy Sharing organisiert werden, damit am Ende Gesellschaft, Stromnetze und die Energiewende insgesamt davon profitieren? Das waren nur einige der Fragen, auf die der Vortag einging.

Konzept Energy Sharing
Energy Sharing einfach erklärt

Droht ein AKW-Comeback?
Warum uns Atomkraft in der Energiekrise nicht weiterhilft

Vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg und Energiekrise will die Bundesregierung nun die letzten drei deutschen Atomkraftwerke noch bis April 2023 weiterlaufen lassen. Und dann? Droht anschließend eine erneute AKW-Debatte? Am Ende gar der Ausstieg aus dem Atomausstieg? In dieser Session beleuchteten wir, weshalb uns die Nukleartechnologie kaum nützt, um Gasknappheit und hohe Energiekosten zu bewältigen – und warum sie stattdessen neue Risiken, Kosten und Probleme schafft. Im Workshop erarbeiteten wir auch, wie man diesen kritischen Argumenten noch mehr Gehör verschaffen kann – als Gegenpol zu den politischen Kampagnen einflussreicher Atom-Befürworter:innen.

Lobbyarbeit für die Energiewende: Wo und wie machen wir Druck auf die Politik?

GPE macht Druck bzgl. Wasserstoff
Wir machen Lobbyarbeit für die Energiewende

Stellen Sie sich vor: Sie haben ein wichtiges Anliegen – und nur wenige Minuten, um einen Minister, eine Abgeordnete oder hohen Beamten davon zu überzeugen. Auch Green Planet Energy macht seit jeher Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel, um Energiewende und Klimaschutz voranzubringen. Welche Themen bringen wir als Green Planet Energy konkret ein? Wie bereitet man sich auf diese politischen Begegnungen vor – und wie dringt man bei den politischen Entscheider:innen wirklich durch? In einem gemeinsamen Rollenspiel erlebten wir genau dies mit den Workshop-Teilnehmer:innen live.

Vom Klima-Quotensystem bis Zulassungssteuer: Die politischen Großbaustellen der Verkehrswende

Der Automobilsektor muss dringend klimafreundlicher werden, doch die lang erhoffte Wende hin zu klimaverträglichen Antrieben und Mobilitätsformen kommt nicht so richtig in die Gänge. Die großen politischen Baustellen beleuchtet dieser Workshop: Höhere Steuern für Verbrenner-Motoren zählen dazu, aber auch das von der EU eingeführte System der handelbaren Treibhausgas-Zertifikate, die die Klimabilanzen von Mineralölkonzernen verbessern sollen. Wieso aber ist dieses System anfällig für mögliches

THG Quote als Beitrag zum Klimaschutz
Das Wort ist so komplex wie das Thema: Treibhausgasminderungsquote

Greenwashing – und warum profitieren davon nur Automobilist:innen, während andere, deutlich emissionsärmere Verkehrsarten hier ausgeklammert werden. Darüber diskutierten wir ebenso wie über Möglichkeiten, ob und wie E-Autofahrer:innen die Nutzung der THG-Quote mit echtem Klimaschutz vereinbaren können.

Diskussionsrunde: Gerechte Energieversorgung – (wie) geht das?

Die viel beschworene “Zeitenwende” findet auch auf dem Energiemarkt statt – aber was lässt sich daraus langfristig für eine gerechtere Energiewende lernen? Vergrößert die Krise die soziale Spaltung in der Gesellschaft, oder bietet sie Chancen für positive Veränderungen? Wer muss wie entlastet und beteiligt werden – und wie wirken die von der Politik beschlossenen Instrumente? Mit einem hochkarätigen Podium diskutierten wir, welche Zukunftskonzepte für eine klimafreundliche und sozial gerechte Energieversorgung sinnvoll und machbar sind. Mit dabei waren Julia Verlinden (stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen), Harald Welzer (Soziologe), Jule Pehnt (Fridays for Future) und Sarah Fluchs (Institut der deutschen Wirtschaft).

Green Planet Energy – Neuer Name

2021 wurde “Greenpeace Energy” zu “Green Planet Energy”. Was hat sich seit der Namensänderung im Verhältnis zur Umweltschutzorganisation Greenpeace verändert? Wie viel „Greenpeace“ steckt in der Genossenschaft? Was wünschen sich die Kund:innen und Mitglieder? Darüber – und auch über mögliche Ausrichtungen und Schwerpunkte der Zukunft diskutierten Cornelia Steinecke und Nicola Berger.

So gelingt Energiewende vor Ort: Wie wir die Akzeptanz und Beteiligung stärken können

GPP Maßnahmen für Bürger und Gemeinden
Green Planet Projects – Erfolgreiche Projektplanung mit Bürgerbeteiligungen

Glaubt man den Umfragen, so ist der generelle Zuspruch für die Energiewende in der Bevölkerung groß. Durchwachsener ist die Akzeptanz allerdings, wenn Menschen vor Ort mit Erneuerbaren-Projekten konfrontiert werden – oder vor der Frage direkter Beteiligung stehen. Auf lokaler Ebene sehen sich Projektierer oft Klagen oder politischem Gegenwind gegenüber. Woher kommt diese Ablehnung? Wie lässt sich hier gegensteuern und die Beteiligung der Bürger:innen steigern? Und welchen Einfluss hat die aktuelle Energiekrise auf die Erneuerbaren-Akzeptanz? Im Workshop diskutierten wir diese Fragen anhand der konkreten Erfahrungen der Teilnehmer:innen, zeigten Best-Practise-Beispiele und arbeiteten mit interaktiven Meinungsbild-Tools.

Wie Mieterstrom zum Erfolgsmodell werden kann

Was ist überhaupt ‘Mieterstrom’? Und wieso ist er wichtig für die Energiewende? Seit 2017 gibt es ein eigenes Mieterstrom-Gesetz, mit dem solare Versorgung einer Hausgemeinschaft gefördert werden soll. Dennoch wartet das Modell noch immer auf einen großflächigen Durchbruch. Woran liegt das, und wie kann man Mieterstrom zum Erfolg verhelfen? Im Workshop diskutierten über Potenziale und Hürden und überlegten wie wir politische Entscheider:innen, Hausbesitzer:innen und Hausge

Mieterstromprojekt Hannover von Green Planet Energy
Ein erfolgreiches Beispiel: Mieterstromprojekt Hannover

meinschaften überzeugen können, mitzumachen?

Das Rede-Duell: Rettet uns nur der Verzicht – oder technologischer Fortschritt?

Können wir durch technologischen Wandel und eine schnelle Energiewende die Klimakrise bewältigen? Oder müssen wir als Gesellschaft künftig unsere Ansprüche herunterschrauben und unseren Fokus auf stetes Wirtschaftswachstum grundsätzlich hinterfragen? Der FDP-Politiker und promovierte Philosoph Lukas Köhler und der Ökonom Niko Paech vertreten hierzu unterschiedliche Meinungen. In einem spannenden Rededuell traten sich die beiden gegenüber, schlagfertig und mit leidenschaftlichen Plädoyers. Verzicht oder Fortschritt – was brauchen wir, um der Klimakrise zu entkommen?

Abendliches Praxis-Special: So geht Stecker-Solar auch auf Ihrem Balkon!

Die “Balkon-Photovoltaik” ist in aller Munde. Viele Verbraucher:innen überlegen, ihren Balkon, ihre Terrasse oder ihr Vordach mit einfach zu nutzenden Solarmodulen auszustatten. Wie man an aus alten Solarpanels, die schon lange auf einem Dach lagen, neue Balkonsolargeräte baut, wurde in diesem Workshop live gezeigt. Unsere Referenten bastelten live ein Balkonsolargerät. Ebenso gingen sie auf technische, rechtliche und praktische Aspekte sowie individuelle Fragen von Teilnehmer:innen ein, die auch ihr Heim mit Balkon-PV ausstatten wollen.