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EnergiewendeAnti-AtomkraftKettenreaktion Tihange – jeder Meter zählt!

Kettenreaktion Tihange – jeder Meter zählt!

Zehntausende Atomkraftgegnerinnen und -gegner aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland wollen am 25. Juni gemeinsam eine 92 km lange Menschenkette bilden und damit ein weithin sichtbares Zeichen setzen: AKW abschalten – und zwar sofort!

Tihange und Lüttich in Belgien, Maastricht in den Niederlanden und Aachen in Deutschland – das sind die Stationen einer 92 km langen Menschenkette zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Ausgelöst durch die desolaten Zustände in den belgischen Atomkraftwerken Tihange und Doel, ist hier im sogenannten Dreiländereck in den letzten Jahren eine kraftvolle grenzüberschreitende Anti-Atom-Bewegung entstanden.

Zwischenfälle in belgischen AKW sind mittlerweile fast Routine

Brennende Schalttafeln, tausende von Rissen in den Reaktorbehältern, Sabotage, Wasserlecks… die Liste der Pannen in den beiden belgischen Atomkraftwerken Tihange und Doel mit ihren insgesamt 7 Reaktorblöcken ist lang. Für die belgische Regierung allerdings kein Grund, die Reaktoren endgültig vom Netz zu nehmen. Im Gegenteil: Die Reaktorblöcke Tihange 1, Doel 1 und Doel 2 hätten 2015 vom Netz gehen sollen – die Laufzeit wurde aber kurzerhand bis 2025 verlängert.

Dabei fordern zahlreiche Umweltgruppen, Verbände und Politiker seit Jahren die endgültige Stilllegung der sogenannten „Pannen-Meiler“ – auch in Deutschland. Schließlich ist das AKW Tihange nur knapp 65 km Luftlinie von Aachen entfernt. Eine von der Städteregion Aachen in Auftrag gegebene Studie zeigt, was passieren könnte, sollte es wirklich zur Reaktorkatastrophe kommen: Ganz NRW wäre „mehr oder weniger“ betroffen, heißt es. Aachen und die umliegenden Regionen könnten sogar unbewohnbar werden, so Nikolaus Müller, der Autor der Studie.

tihange-menschenkette_2017Aber nicht nur in Belgien, auch in Deutschland dauert der geplante Atomausstieg viel zu lange. Noch immer sind acht Reaktoren am Netz und bleiben es noch bis 2022. Vom Ausstieg völlig ausgenommen sind zudem die Atomfabriken in Lingen und Gronau, die unbefristete Betriebsgenehmigungen haben und AKW in zahlreichen Ländern mit Brennstoff versorgen – auch jene in Tihange und Doel.

Aus diesem Grund teilen wir gerne den Aufruf zahlreicher Organisationen, u.a. von .ausgestrahlt, der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, dem BUND, Campact und dem IPPNW. Machen Sie mit und setzen Sie mit uns gemeinsam ein grenzüberschreitendes Zeichen, Hand in Hand für einen europäischen Atomausstieg. Jeder Meter zählt!

INFO Alle Infos zum Ablauf der Kettenreaktion, eine Mitfahrbörse sowie zahlreiche Hintergrundinformationen finden Sie bei .ausgestrahlt.

Matthias Hessenauer
Matthias Hessenauer
Der Medienkaufmann und studierte Marketing-Kommunikations-Ökonom ist seit 2008 bei Green Planet Energy tätig. Nach seinem Quereinstieg in den Privatkundenservice und weiteren acht Jahren im Marketing, verantwortet er seit 2019 den Bereich Kooperationen bei Green Planet Energy.